08.10.2009

Bericht zum Herbsttörn 2009

Vom 26.09. bis zum 03.10.2009

Schiff: Beneteau 43,4 Name: BLONDIE, Baujahr 2008 mit 4 Kabinen, Bugstrahlruder und weiterem Schnick-Schnack - grins.

Besatzung: Roswitha Geissen, Eva-Maria Geissen, Thomas Bezner, Hans Rosenberger, Hagen Dorn, Rüdiger Hasenknopf

Segelgebiet: Kykladen

Video Teil 1

Video Teil 2

Im Törn haben wir gelernt, dass auch eine Patientenverfügung für jedes Crewmitglied und eine gute Auslandsversicherung mit Krankenrücktransport sehr notwendig ist.

Der ADAC ist nach meiner Meinung dazu die beste Wahl. Hier wird nicht geflunkert und fadenscheinige Gründe vorgegeben. Der Begriff “medizinische Notwendigkeit” wird erst bei wirklicher Anwendung richtig begriffen. Eine Patientenverfügung für Crews wird derzeit vorbereitet und demnächst hier veröffentlicht.
Wichtig ist es auch internationale Notfall-Rufnummern zu kennen und für alle sichtbar zu dokumentieren, die Akkus der Handys immer aufzuladen und Standardtexte (IMO-Standardrede-wendungen vom BSH ISBN 3-89871-042-4) vorzubereiten. Bei Notfällen tritt dadurch keine Hektik auf. Stellt euch nur mal vor, auf Kanal 16 antwortet einfach niemand.

Jetzt zum Tatbestand…   

Am 23.09.09 zeigte unser ältester Mitsegler und Hauptorganisator unserer bisherigen Törns einige Schwächeanfälle. In der Nacht zum 24.09. kam dann das ganz große Erwachen. Das verantwortliche Crewmitglied für den Funk erreichte niemand auf dem Kanal 16… – auf Deutsch der Funk war nicht besetzt!, das beauftragte Crewmitglied für den internationalen Notruf über Mobilfunk hatte nur eine Dame am Telefon die kein Englisch verstand…, wunderbar – jetzt die Frage – was tun. Wir haben dann über die griechische Küstenwache Leute gefunden die uns helfen konnten. Nach endlosen (75 Minuten) telefonieren kam dann die Zusage; “In ca. 20’ ist das Schnellboot da.” Seltsamerweise waren es nur 18 Minuten. Unser Hans wurde dann nach Mykonos gefahren. Dort wurde Gott sei Dank festgestellt, dass in diesem Krankenhaus kein Pflasterkleber helfen kann und er wurde mit einer Militärmaschine nach Athen geflogen. Wir segelten dann von Mykonos nach Lavrion (86 SM) innerhalb eines Tages zurück um die weiteren Maßnahmen zu kontrollieren. Unsere liebe Eva aus unserer Crew hat inzwischen nächtelang als Nachtschwester fungiert. Es gibt in den südlichen Ländern nicht automatisch eine Krankenschwester. Eva hat nach meinem Erkenntnistand sehr große Leistungen in diesem Kaotenkrankenhaus geleistet. Nach Rücksprache mit der deutschen Botschaft, wollte doch tatsächlich dieser … eine Unterschrift von einem nicht ansprechbaren Crewmitglied. Was gibt es doch für Pappnasen. Auf jeden Fall haben wir eine private Krankenschwester organisiert und anschließend die Verlegung in eine Privatklinik. Jetzt ist unser Hans wieder in Deutschland und auf dem Weg der Besserung.

Als krönenden Abschluss haben wir uns auch noch diesen Tampen in der Schraube eingefangen, so ist das Leben.