23.11.2011

Knoten oder Knoten...?

Was eigentlich sind Knoten? Zum einen ist dies ein Geschwindigkeitsmaß. Die Geschwindigkeit von Seeschiffen wird in Knoten angegeben, auf Binnengewässern nimmt man km/h. Ein Knoten (kn) entspricht einer Seemeile pro Stunde, also 1,852 km/h.
Zum anderen aber und vor allem Dingen gibt es die Schifferknoten. Als Schifferknoten (Seemännische Knoten, Segelknoten, Steke) bezeichnet man Knoten, die eine besondere Bedeutung für den Betrieb von Schiffen haben. Das "Stecken" solcher Knoten ist wesentlicher Ausbildungsbestandteil von Seeleuten und Sportschiffern. Ziel der Knotenkunde als Teil des Kodex der Seemannschaft ist es, einen Satz von zuverlässigen Knoten zu beherrschen, die einerseits sicher halten, andererseits wieder lösbar sind, auch wenn sie unter starker Last standen oder nass geworden sind. Außerdem sollten sie schnell und einfach zu knüpfen und zu prüfen sein.
Zu Lehr- und Dekorationszwecken wird die Knotentafel verwendet. Oftmals werden diese in Form eines Wandbretts oder einer Wand-Vitrine aus edlem Holz mit polierten Metall-Beschlägen gefertigt. (Quelle: Wikipedia)

Um die Schifferknoten geht es nachstehend. Markus Wichmann hat auf seinen Webseiten einige Verfahren zum Knüpfen von Knoten hervorragend beschrieben. Auch hat er hierzu Videos erstellt, welche ich nachstehend eingebunden habe.

Stecken eines Achtknotens (Flämischer Knoten)
Der Achtknoten dient primär dazu, das Ausrauschen eines losen Ende zu verhindern. Er ist sehr einfach zu stecken und leicht wieder zu lösen. Praxisbeispiele zur Verwendung des Achtknotens wären die Sicherung einer Schot vor dem Ausrauschen aus einem Taljenblock oder einer Leitöse. Generell sind die Tampen einer Schot mit einem Achtknoten zu sichern. Der Achtknoten ist ein wichtiger Basisknoten für weitere Knotenvarianten.
Schritt 1:
Zuerst ein Auge legen und das freie Ende erst über
und dann unter die stehende Part führen.
Schritt 2:
Das Freie Ende wird nach oben geführt und durch das
Auge gesteckt. Anschließend den Knoten festziehen.


Klampe belegen
Die korrekte Belegung ist Voraussetzung für schnelles Fieren und Abwerfen von Leinen die auf Zug sind.
Verwendungszweck:
- Befestigen eines Festmachers an einer Klampe
- Verbindung von rutschigem oder bewachsenem Tauwer
Schritt 1:
Rundtörn in Zugrichtung der Leine so dass die laufende Part die feste beklemmt.
Schritt 2:
Die laufende Part je nach Stärke der Leine und Größe der Klampe achtförmig um die Klampe kreuzen.
Schritt 3:
Kopfschlag stecken und sicherstellen, dass Leinen parallel und unter kreuzender Leine liegen.


Stecken eines Kreuzknoten



Stecken eines Palstek
Der wohl bekannteste Knoten der Seefahrt. Er zieht sich auch unter höchster Belastung nicht zu. Verwendungszweck:
- Verbinden zweier Seile
- Knoten fester Augen zum Festmachen des Bootes an einem Poller
1. Schritt:
Überhandtörn legen und loses Ende so lang lassen wie die Schlaufe groß werden soll
2. Schritt:
Die Schlaufe Formen und das loses Ende von untern durch den kleinen Törn schieben.
3. Schritt:
Das lose Ende um die stehende Part herumführen und von oben durch den kleinen Törn nach unten führen.
4. Schritt:
Knoten ausformen (loses Ende ungefähr so lang wie Schlaufe groß ist) und festziehen.


Stecken eines Roringstek
Der Roringstek ist eine Variante des Rundtörns mit zwei halben Schlägen. Er wird vor allem dann verwendet, wenn das Tauwerk feucht, bewachsen oder rutschig ist. Der Roringstek hält noch zuverlässiger, ist aber dennoch leicht zu lösen. Er verhindert Schamfilen zwischen Knoten und Objekt und schont daher das Material.
Verwendungszweck:
- Befestigung von Tauwerk an Pollern, Ringen und Stangen
- Vertäuen eines Bootes
Schritt 1:
Mit losem eine einen Törn legen, dann einen halben Schlag und das Ende wieder durch den Törn führen.
Schritt 2:
Einen weiteren halben Schlag durchführen und den Knoten festziehen.


Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Der Rundtörn verträgt gleichmäßigen und ungleichmäßigen Zug aus verschiedenen Richtungen und ist daher ideal als Festmacherknoten.
Verwendungszweck:
- Befestigung von Tauwerk an Pollern, Ringen und Stangen
- Überbordhängen von Fendern
- Belegen eines stark unter Spannung stehenden Festmachers
- Vertäuen eines Bootes
Schritt 1:
Loses Ende um Fixpunkt (Ring, Reling) führen und Törn legen.
Schritt 2:
Halber Schlag um die stehende Part führen.
Schritt 3:
Einen zweiten halben Schlag führen und Knoten festziehen.


Schotstek
Verwendungszweck:
- Verbindung zweier ungleich Langer Leinen
Schritt 1:
Mit der dicken Leine eine Buchte legen.
Schritt 2:
Die zweite Leine von unten nach oben durch die Bucht führen.
Schritt 3:
Das Ende um die Bucht herumlegen und unterstecken.


Doppelter Schotstek
Verwendungszweck:

- Verbindung zweier sehr ungleich Langer Leinen
- Verbindung von rutschigem oder bewachsenem Tauwer
Schritt 1:
Mit der dicken Leine eine Buchte legen.
Schritt 2:
Die zweite Leine von unten nach oben durch die Bucht führen.
Schritt 3:
Das Ende zweimal um die Bucht herumlegen und unterstecken.


Stecken eines Stopperstek
Verwendungszweck:

- Verminderung des Zuges eines Festmachers, einer Ankertrosse oder Schotes durch Befestigung und Beklemmung einer Leine
- Klarieren eines sich bekneifenden Überläufers an einer Winsch
Schritt 1:
Halben Schlag und daneben einen Rundtörn legen.
Schritt 2:
Die laufende Part gekreuzt darüber legen und einen zweiten halben Schlag anfertigen.